Am 4. März 2000 wollen Nazis einen
Aufmarsch durch Braunschweigs
Innenstadt durchführen. Anmelder ist erneut die
NPD, die hier bereits vor wenigen Monaten, am 4. Dezember
1999, einen ,,Siegesmarsch" zur Feier der Absage
der Wehrmachtsausstellung durchführen wollte.
Unter anderem durch den öffentlichen
Druck eines breiten Bündnisses von Gewerkschaften,
Parteien, SchülerInnen- und Jugendorganisationen,
autonomen und antifaschistischen Gruppen und zahlreichen
Einzelpersonen gegen den Nazi-Aufmarsch, wurde dieser
von der Polizei verboten und das Verbot vom Oberverwaltungsgericht
bestätigt. Daß die NPD nun erneut eine Demonstration
angemeldet hat, zeigt, wie wichtig ihr solch ein Auftreten
in der Öffentlichkeit ist. Das Bild brauner Horden,
die mit Fahnen, Trommeln und faschistischen Parolen
durch die Straßen ziehen, ist den Menschen in
dieser Stadt seit langem erspart geblieben.
Dennoch läßt sich in den letzten Monaten
auch in Braunschweig beobachten, daß das Stadtbild
mehr und mehr von Faschisten beeinflußt wird.
Diese sind mit Glatze, Bomberjacke und Stiefeln in Gruppen
in der Stadt zu sehen, verteilen Aufkleber mit ihren
plumpen Parolen und verüben Angriffe auf andere
Menschen und Organisationen. Gegen dieses immer dreistere
Auftreten gibt es nur wenig Protest, geschweige denn
Gegenwehr aus der Bevölkerung.
Sich darauf zu verlassen, daß staatliche Stellen gegen diese braunen Umtriebe vorgehen, ist trügerisch. So wurde am 29. Januar 2000 eine Marsch von mehreren hundert Nazis durch das Brandenburger Tor von den Behörden genehmigt.
Treffpunkt der Faschisten ist am 4.3.99 am Stadtbad in der Nimes-Straße. Diese Straße ist nach der französischen Partnerstadt von Braunschweig benannt. Unmittelbar neben diesem Treffpunkt liegt der Kirvat-Tivon-Park, der nach der israelischen Partnerstadt Braunschweigs benannt wurde. Es ist mehr als eine unerhörte Provokation, daß genau an dieser Stelle die Nazis aufmarschieren wollen.
Dem gilt es offen entgegenzutreten und deutlich zu machen, daß die Hetze und die Aktionen der Nazis nicht einfach hingenommen werden. Wir werden nicht zulassen, daß in Braunschweig die faschistischen Horden ungestört aufmarschieren.
Wir fordern alle Menschen auf, sich mit ihren Mitteln und Protestformen an den Aktivitäten gegen den Nazi-Aufmarsch zu beteiligen!
Gemeinsam gegen Faschismus und Militarismus!
Solidarität statt sozialer Ausgrenzung und Rassismus!
Demonstration Samstag 4. März 2000 11 Uhr Friedrich-Wilhelm-Platz
Zur Demonstration rufen auf:
AG Antirassismus; Antitaschistisches Plenum; Christian Schwarzenholz -MdL PDS; Deutscher Freidenkerverband, Ortsgruppe Braunschweig; FrauenLesbengruppe ZAMI; Interkulturelles Forum e.V. (Braunschweig - DIDF): Kurt Fritsch, Initiativgruppe zur Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges; Ökoscouts; PDS Kreisverband Braunschweig; SJ - Die Falken; VVN - BdA KV Braunschweig; VVN - BdA LV Niedersachsen; Werner Hensel, DKP Braunschweig
Spendenkonto für die Demonstration:
Weise - Sonderkonto; Kto.-Nr. 22 88
876; NORD/LB; BLZ 250 500 00
Bündnis gegen Rechts - c/o Carl von
Ossietzky Zentrum - Leopoldstraße 23
- - 38100 Braunschweig